Die Transportdienstleister Galliker Transport und Friderici Special, der Baumaschinenvermieter Avesco Rent und Futuricum, die E-LKW Marke der Designwerk Group, präsentieren eine doppelte Weltpremiere in der Transportlogistik: Zwei vollelektrische 40-Tonnen-Sattelzugmaschinen mit einer Batteriekapazität von je 900 Kilowattstunden (kWh). Zustande gekommen ist diese Innovation dank des Bekenntnisses der vier Pioniere zur Nachhaltigkeit.
Premiere führt zu konkurrenzfähigem Aktionsradius
Die beiden elektrischen Sattelzugmaschinen sind fertiggestellt und haben die Produktion in Winterthur in Richtung Galliker Transport und Friderici Special verlassen. Am Donnerstag erfolgte im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern die offizielle Übergabe an die beiden Unternehmen. Adrian Melliger, Geschäftsführer der Designwerk Group, freut sich: «Mit der Fertigstellung und Präsentation dieser Fahrzeuge erreichen wir einen Meilenstein. Dank dem Einbau von 900 kWh Batteriekapazität vergrössern wir im Logistikbereich den Aktionsradius und ermöglichen besonders energieintensive Anwendungen wie bei Schwer- und Sondertransporten.»
Damit die vollelektrischen Sattelzugmaschinen auf den Strassen verkehren können, benötigte es eine Ausnahmeverfügung des Schweizer Bundesamts für Strassen ASTRA. Dieses bewilligte den Bau und Einsatz von Fahrzeugmodellen mit einer Zusatzlänge von einem Meter sowie der Erhöhung der Nutzlast um zwei Tonnen.
Galliker unterwegs mit Medikamenten oder Lebensmitteln
Die Sattelzugmaschine verfügt über eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. «Damit bewegen sie sich auf Augenhöhe mit Dieselfahrzeugen», sagt Peter Galliker, CEO & Mitinhaber des Galliker Familienunternehmens. Zusammen mit seinem Bruder Rolf Galliker (VRP & Mitinhaber) hat er die Entwicklung vorangetrieben. «Uns ist wichtig, bei nachhaltigen Innovationen immer einen Schritt voraus zu sein», sagt Rolf Galliker. Er liess es sich nicht nehmen, sich am Steuer der neuen Sattelzugmaschine auf einer Passfahrt von ihrer Leistung zu überzeugen. Sein Fazit: «Futuricum hat gute Arbeit geleistet, der neue E-Truck wird unseren hohen Ansprüchen in allen Belangen gerecht.» Beim Familienunternehmen aus Altishofen LU kommt der LKW im Transport von Lebensmitteln und Medikamenten zum Einsatz. «Übrigens: Das dafür eingesetzte Kühlaggre-gat des Aufliegers wird ebenso wie das Fahrzeug selber mit elektrischer Energie betrieben. Der hierfür benötigte Strom wird über einen achsintegrierten Dynamo erzeugt und ist somit 100% CO2-neutral», ergänzt Peter Galliker. Aktuell sind von Galliker bereits drei weitere Elektro-Lastwagen bei Futuricum bestellt. Einer davon soll ab 2022 als Autotransporter für den Transport von Neu-und Gebrauchtwagen in der Schweiz unterwegs sein – eine weitere Premiere.
Green Logistics by Galliker
Schon vor einem Jahr fand die Schlüsselübergabe eines CO2-neutralen Lastwagens im Verkehrshaus statt. Damals übernahm Galliker zusammen mit sechs weiteren Transportunternehmen die weltweit ersten wasser-stoffbetriebenen Lastwagen. Mittlerweile gehören deren sechs zur Galliker-Flotte, ferner sieben zweiachsige Elektro-LKWs. Die Investition in zukunftsgerichtete Antriebssysteme sind für Galliker von hoher Wichtigkeit. «Wir wollen Schritt für Schritt vorwärtskommen, um bis 2050 mit der ganzen Flotte CO2-neutral unterwegs zu sein», sagt Peter Galliker. Das sei kein Lippenbekenntnis, betont der CEO. Vielmehr ist es schriftlich im Versprechen festgehalten, dass Galliker im Rahmen der Strategie «Green Logistics by Galliker» geäussert hat. Hierzu ist auch ein Förderverein entstanden, der die Mehrkosten für die neuen ökologischen Technolo-gien mitträgt. Ihm gehören Kunden und Lieferanten an. Auf freiwilliger Basis unterstützen sie die Nachhaltigkeitsprojekte von Galliker. Beträge, die sie in den Verein einzahlen, werden vom Familienunternehmen ver-doppelt. Lob für sein Engagement erhält das Transport- und Logistikunternehmen aus Altishofen unter ande-rem vom Luzerner Regierungsrat Fabian Peter: «Wir brauchen private Firmen wie das Familienunternehmen Galliker, die in den technischen Fortschritt investieren», sagt der Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements: «Mit nachhaltigen Pionierleistungen wie dem E-LKW leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele.»
Futuricum: E-LKW-Marke der Designwerk Group
Futuricum mit Sitz in Winterthur ist eine Nutzfahrzeugmarke der Firma Designwerk Products AG. Die Marke entspringt einem Leuchtturmprojekt, welches die Entwicklung und den Bau von wirtschaftlichen und ökologischen 26-Tonnen-E-LKW bezweckte. Die Kernkompetenzen der Unternehmung erlauben die Elektrifizierung verschiedenster Fahrzeugaufbauten sowie Umrüstungen. Damit bietet Futuricum individuelle Lösungen in den Bereichen der Recycling-Logistik, Verteillogistik, Intralogistik, Baulogistik, Landwirtschafts- und Forstlogistik sowie von anderen Transporten.