Wie erfolgreich dieses Ökosystem unterwegs ist, zeigen die bisher gefahrenen 5 Millionen Kilometer mit mehr als 4’000 Tonnen an eingesparten CO2-Emissionen. 20 Betreiber von Brennstoffzellen-Elektro-Trucks – alles Hyundai XCIENT Fuel Cell – zelebrierten heute diesen 5-millionsten Kilometer. Dabei trafen sich in Olten Politikerinnen und Politiker, wie auch zahlreiche Persönlichkeiten und Interessierte dieses schweizerischen Wasserstoffmobilitätssystems.
Bell Food, von Bergen, Camion Transport, Coop, Chr. Cavegn, Denner, Emmi, Galliker, G. Leclerc, Havi, McDonald’s, Mewa, Migros, Murpf, Nestlé, die Post, Rivella/Schöni, Schwab-Guillod, SPAR, VOLG und Gebrüder Weiss: Die Liste der Marken und Unternehmen, die in der Schweiz mit mindestens einem schweren Wasserstoff-Elektro-Nutzfahrzeug (36 Tonnen-Anhängerzüge) unterwegs sind, liest sich wie das Who-is-who der Schweizer Detailhandels- und Logistikbranche. Sie alle trafen sich am 15. Oktober in Olten, um den 5-millionsten Kilometer gemeinsam zu fahren – notabene mit Zero Emission. Hinter dieser weltweit einzigartigen Leistung stehen Schweizer Pioniere, die mit einem gemeinsamen Ziel unterwegs sind: Beitrag zur Dekarbonisierung des Strassenverkehrs. Politikerinnen und Politiker – unter anderem zwei Mitglieder des Co-Präsidiums der Parlamentarischen Gruppe Wasserstoff, Maja Riniker (NR/AG) und Albert Rösti (NR/BE), – trafen sich in Olten mit den Partnern und Unternehmen dieses H2 Ökosystems und begleiteten die Lkws gemeinsam über diesen 5-millionsten Kilometer.
Jörg Ackermann, Präsident des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz, sagt zu dieser Pionierleistung: «Wir waren in den vergangenen zwei und mehr Jahren mit zahlreichen Partnern und Visionären im Rhythmus eines Start-ups unterwegs, um dieses Projekt vorzubereiten und auch in die Tat umzusetzen. Die bereits gefahrenen 5 Millionen Kilometer zeigen, dass es funktioniert. Diesen Meilenstein in der Geschichte der Mobilität sehen wir als den perfekten Moment und als Motivation, um das H2 Ökosystem weiterzuentwickeln. Das ‘Zwischenresultat’ zeigt aber auch die einzigartige Ausgangslage der Schweiz. Dazu braucht es eine Auflösung von Grenzen zwischen Branchen und einzelnen Unternehmen. Sie haben verstanden, dass ein solches Mobilitätssystem nur im Verbund aufgebaut werden kann. Unser Credo ist denn auch: ‘Es geschieht, weil wir es tun!’ Umso mehr bewundere ich alle Beteiligten für ihren Mut und ihr Engagement, diesen Weg zu gehen.»
Die nächste Lkw-Generation steht bereit
Bei den schweren H2 Trucks, die für diesen Meilenstein der Mobilität sorgten, handelt es sich um die aktuellen Modelle des Hyundai XCIENT Fuel Cell, dem ersten serienmässigen schweren Nutzfahrzeug mit Brennstoffzellen-Elektroantrieb. Die Besucherinnen und Besucher des H2 Trucker Meetings in Olten konnten darüber hinaus aber bereits die nächste Generation mit einem 4x2 und 6x2 Lkw begutachten.
Beat Hirschi, CEO von Hyundai Hydrogen Mobility AG: «Heute fahren 47 schwere Anhängerzüge zusammen mehr als 10’000 km pro Tag. Möglich ist das nur, weil alle Akteure dieses Wasserstoff-Ökosystems zusammenstehen, in der Absicht, nur noch Wasser statt CO2 zu emittieren. Dafür kann ich jedem einzelnen Unternehmen und allen Personen, die an diesem sauberen Kreislauf arbeiten, nur danken und ein grosses Kompliment aussprechen.»
Weltweit einzigartiges Wasserstoff-Ökosystem – eine Schweizer Pionierleistung
Hinter den fünf Millionen Kilometern und mehr als 4’000 Tonnen an eingesparten CO2-Emissionen steht ein innovatives Ökosystem, das in den vergangenen Jahren in der Schweiz privatwirtschaftlich aufgebaut wurde: von H2 Energy als System-Innovator, von der Hydrospider AG als Produzentin und Distributorin von grünem Wasserstoff, von Hyundai Hydrogen Mobility AG als Importeur und Betreiber der Wasserstoff-Lkws und vom Förderverein H2 Mobilität Schweiz. Dieser vereint 21 namhafte Schweizer Unternehmen, die gemeinsam mit Hyundai Hydrogen Mobility und Hydrospider das Henne-Ei-Problem lösten und lösen, mit heute elf öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz (AVIA, Coop Pronto, AGROLA und Schwab-Guillod) und 14 führenden/namhaften Unternehmen aus Detailhandel, Logistik und Transport.
Grüner Wasserstoff – ein Schlüsselelement der Energiewende
Die Grundlage für die emissionsarme Elektromobilität mit Brennstoffzellen-Fahrzeugen bildet der grüne Wasserstoff, wie er in der Schweiz zurzeit von der Hydrospider AG beim Laufwasserkraftwerk in Niedergösgen produziert wird. Die Wasserstoffproduktion begann zeitgleich mit der Inbetriebnahme der ersten Wasserstoff-Elektro-Trucks vor zwei Jahren. Der Wasserstoff wird von Hydrospider mittels Hochdruckcontainer an die derzeitigen elf Wasserstofftankstellen in der Schweiz transportiert.
Nicolas Crettenand, CEO der Hydrospider AG: «Grüner Wasserstoff wird eine unverzichtbare Rolle in der Energiewende und Dekarbonisierung einnehmen. Wasserstoff kann dabei insbesondere im Bereich des Schwerkehrs die heute hauptsächlich verwendeten, fossilen Treibstoffe ablösen. Diese 5 Millionen Kilometer freuen uns sehr, haben uns zugleich gefordert. Die Wasserstoff-Elektro-Trucks fahren derart viel und zuverlässig, dass wir die Produktion raschestmöglich ausbauen und somit produktionsseitig die Voraussetzungen für weiteres Wachstum schaffen müssen.» Die zweite Produktionsstätte in der Schweiz wird noch vor Ende Jahr von der SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke) und Osterwalder St. Gallen (AVIA) in Betrieb genommen. Mit ihr gelangt auch ein wichtiges Ziel des Ökokreislaufs mehr und mehr zum Tragen: Der Aufbau einer dezentralen Produktion von grünem Wasserstoff. Denn dadurch werden die Transportdistanzen zwischen Produktion und Wasserstoff-Tankstellen weiter reduziert.
Patrick Huber, VRP der H2 Energy Holding AG: «Das Schweizer Wasserstoff-Ökosystem und diese gemeinsame Leistung aller Akteure findet weltweit Beachtung. Die Konkordanz, wie sie mit den Unternehmen im Förderverein H2 Mobilität Schweiz erzielt wurde, ist einmalig und eine typische Schweizer Erfolgsgeschichte. Im europäischen und globalen Kontext gilt dieses Modell als Beweis dafür, dass der Wasserstoff Kreislauf in der Praxis umgesetzt werden kann. Das hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die immensen Investitionen, wie sie zurzeit in Europa und weltweit für die Produktion von grünem Wasserstoff und den Aufbau von H2 Ökosystemen getätigt werden. Es wird nun zentral sein, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen erfolgreichen Start weiter skalieren zu können und darzustellen, dass die Wasserstoff Technologie ihren Beitrag zur Umsetzung der Energiewende leisten wird.»